Das Klinikum Mutterhaus hat zur Unterstützung der ethischen Entscheidungsfindung das Instrument der Ethischen Fallbesprechung eingeführt. Sie unterstützt die Entscheidungsträger –in der Regel die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie die Patientinnen und Patienten– in ihrer Entscheidungsfindung.
Die ethische Fallbesprechung ist eine klar strukturierte und moderierte Besprechung aller, die konkret an der Behandlung und Versorgung eines Patienten oder einer Patientin beteiligt sind.
Die Fallbesprechungen dienen dazu, ethische Konflikte, die im Behandlungsprozess eines Patienten auftreten, zu benennen, zu verstehen, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Sie fördern die Vielfältigkeit in der Wahrnehmung des Patienten, das gegenseitige Verständnis der Berufsgruppen für ihre jeweilige Perspektive, die Konsensbildung und die gemeinsame Handlungsfähigkeit.
Eine ethische Fallbesprechung findet statt, wenn in der Behandlung eines Patienten ein ethisches Problem absehbar oder bereits entstanden ist, das die Würde oder die moralischen Werte des Patienten, seiner Angehörigen oder der an der Behandlung Beteiligten berührt.