Multiparametrische Prostata-MRT
Erkrankungen der Prostata betreffen einen Großteil der männlichen Bevölkerung.
Umso wichtiger ist die Unterscheidung einer gutartigen Erkrankung wie der Prostatavergrößerung oder Entzündung vom Prostatakarzinom. Die Bestimmung des PSA-Wertes und die rektale Tastuntersuchung sind sinnvolle Untersuchungen, der Ausschluss eines Prostatakarzinoms ist dadurch alleine allerdings nicht möglich.
Zur weiteren Abklärung stehen Ihrer Urologin oder Ihrem Urologen die Ultraschalluntersuchung und die Stanzbiopsie der Prostata zur Verfügung. In der Mehrzahl der Fälle wird mit einer Biopsie aber kein Tumor nachgewiesen (negative Biopsie). Wenn man Krebs weiter ausschließen will, dann kann nach einer solchen negativen Biopsie eine Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie genannt) durchgeführt werden. Die Prostata-MRT ist das beste bildgebende Verfahren zum Tumornachweis (S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom) und dem Ultraschall deutlich überlegen.
Ein sinnvoller Einsatz der Prostata-MRT zur Früherkennung erfolgt bei
- erhöhtem PSA-Wert
- suspekter rektaler Tastuntersuchung
- negativer Stanzbiopsie
Multiparametrische Prostata-MRT
- hochaufgelöste Bildgebung der Prostata
- Diffusionsuntersuchung zur Zelldichtedifferenzierung
- Kontrastmitteldynamik zur Durchblutungsbeurteilung
Die Prostata-MRT ermöglicht
- eine genauere Tumorlokalisation
- Planung einer gezielten Stanzbiopsie durch Ihren Urologen anstatt blinde Biopsie nach Schema.
- Überwachung eines bekannten Prostatakarzinoms anstatt einer Operation oder einer Strahlentherapie
- keine Strahlenbelastung
Für welche Patienten ist die Prostata-MRT mit Spektroskopie sinnvoll?
- Erhöhter PSA-Wert / erniedrigter PSA-Quotient, oder stetige Erhöhung
- Vor einer Prostatabiopsie
- Ergebnislose Blindbiopsie (Probenentnahme) aus der Prostata
- Therapieüberwachung bei bestehendem Prostatakarzinom
Die Untersuchung:
Hochleistungstomographie mit einer Untersuchungsdauer von ca. 25-30 Minuten
Vorbereitung durch Sie: keine
Medikamente: Sie erhalten von uns während der Untersuchung ein Kontrastmittel über die Vene sowie ggf. Medikamente zur Beruhigung der Darmbewegung.
Abschluss der Untersuchung:
Gemeinsame Besprechung der Befunde nach der Untersuchung.
Prostata-Arterien-Embolisation
Die gutartige Vergrößerung der Prostata zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Mannes: Über die Hälfte aller Männer über 60 Jahren zeigen Beschwerden im Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatavergrößerung. Hauptsymptom der Erkrankung ist nächtlicher Harndrang mit mehreren Toilettengängen oder auch nur geringe Symptome, wie z.B. Schwierigkeiten bei der vollständigen Entleerung der Blase.
Üblicherweise erfolgt bei Beschwerden eine Therapie mit Medikamenten. Sollte eine medikamentöse Therapie nicht ausreichend erfolgreich sein, steht als alternatives Verfahren üblicherweise ein operativer Eingriff zur Verkleinerung der Prostata zur Verfügung.
Wirkprinzip der Prostata-Arterien-Embolisation (PAE)
Ein vollkommen neuartiges Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung ist die Prostata-Arterien-Embolisation (PAE), die durch unsere ausgewiesenen Experten in interventioneller Radiologie angeboten wird.
Die PAE hat zum Ziel, die Blutversorgung der Prostata deutlich einzuschränken. Dies führt zu einer dauerhaften Schrumpfung des Organs.
Hierzu wird über eine der beiden Leistenarterien ein Katheter bis in die innere Beckenarterie vorgeführt. Mit einer modernen Angiographieanlage wird unter Zuhilfenahme von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel ein hochauflösendes 3D-Modell der Blutversorgung der Prostata erstellt, um die zuführenden Gefäße zu identifizieren. Diese werden wiederum mittels Kathetern sondiert, über die im Anschluss kleinste Kügelchen (Polyvinylalkohol) abgegeben werden. Diese unterbinden die Blutversorgung der Prostata dauerhaft.
Der Eingriff kann dabei vollständig ohne Vollnarkose und den damit verbundenen Risiken durchgeführt werden, lediglich eine örtliche Betäubung in der Leiste ist notwendig.
Unser Therapieangebot
Als alternatives Therapieverfahren beraten wir Sie im Rahmen eines persönlichen Gesprächs. Termine hierfür vereinbaren Sie bitte über den Kontakt für Interventionelle Radiologie bzw. das Chefarztsekretariat.